Bin ich zu dick? Was BMI, WHR und Körper­fettwert über dich aussagen

Kennst du das auch? Man steht vor dem Spiegel und fragt sich mal wieder die Frage der Fragen. 

Bin ich zu dick? 

Jedem Partner, Freund oder Famili­en­mit­glied läuft schon ein Schauer über den Rücken, bei dem Gedanken, man wollte sie oder ihn fragen. Denn wenn die Antwort “Ja” lautet, wie antworten?  Egal was man sagt, es ist falsch. Also quälen wir doch unsere Liebsten nicht mit solchen Fragen. Sondern versuchen sie anhand von wissen­schaft­lichen Methoden selbst zu beantworten. 

Bin ich zu dick?

In diesem Beitrag möchte ich euch verschiedene Methoden vorstellen mit den man feststellen kann, ob man zu dick ist: Bildver­gleich, Ideal­ge­wicht, Body-Mass-Index, Bauch­umfang, Taille-Hüft-Verhältnis und Körperfettanteil. 

Bevor wir uns jetzt alle einen Taschen­rechner schnappen. Gibt es auch noch eine einfache Methode, die uns ein Bild von unserem aktuellen Zustand vorhält und es ist wie der Name schon sagt, ein Bild oder besser mehrere. Egal ob Handy oder Kamera, raus aus den Klamotten (Unter­wäsche darf natürlich an bleiben ) und ab vor den Spiegel. 

Jetzt stellen wir uns einmal frontal, seitlich und mit den Rücken vor den Spiegel und machen ein Foto. Etwas schwierig – ja. Einfacher ist natürlich jemanden zu bitten diese Bilder zu machen. 

Jetzt kannst du dir die Bilder ansehen und dich selbst fragen: 

Findest du die Person auf dem Bild zu dick? 

Meistens sind Bilder erbar­mungs­loser als der Spiegel im Bad und geben uns schon einen ersten Anhalts­punkt. Außerdem habt ihr jetzt tolle Vorher­bilder, falls ihr wirklich zu dick seid und daraufhin beschließt abzunehmen. 

Die Antwort auf die Frage wird aber durch die Bilder nicht beant­wortet. Also doch der Taschen­rechner. Ich stelle euch im Anschluss die wichtigsten Methoden vor. 

Ideal­ge­wicht

Die einfachste Methode ist die Bestimmung des Ideal­ge­wichts. Es gibt dir das beste Gewicht für deine Größe an. Liegst du mehr als 10 kg darüber, bist du zu dick. Wie wird das Ideal­ge­wicht nun bestimmt? 

Für Männer:
Körper­größe h in cm – 100 = Ideal­ge­wicht in kg

Für Frauen:
Körper­größe h in cm – 100 – 10 = Ideal­ge­wicht in kg

Vorteile

+ Schnelle einfache Berechnung 

Nachteile

– Sehr ungenau, es wird nur ein Wert als Ideal angesehen
– Körper­s­tatur und Alter werden nicht berücksichtigt 

BMI – Body-Mass-Index

Der BMI wurde von dem Belgier Adolphe Quetelet erfunden. Er hilft bei der Einschätzung des Gewichtes und gibt an, ob jemand unter­ge­wichtig, ideal­ge­wichtig, oder überge­wichtig ist. 

Seine Berechnung ist etwas kompli­zierter als das Ideal­ge­wicht. Es wird ebenfalls die Körper­größe h benötigt und dazu das aktuelle Gewicht m. Er ermittelt sich wie folgt: 

$$BMI = h/m^2$$

Am besten rechnet man erst m2 aus, also Gewicht mal Gewicht. Dann teilt man die Größe durch das Ergebnis. Nun kommt ein zweistel­liger Wert heraus, der BMI, aber was bedeutet er? 

Dafür brauchst du diese schlaue Tabelle: 

für Männer

AlterUnter­ge­wichtNormal­ge­wichtleichtes Überge­wichtÜberge­wicht
1618 und weniger19-2425-2829 und mehr
1719 und weniger20-2526-2930 und mehr
1819 und weniger20-2526-2930 und mehr
19-2419 und weniger20-2526-2930 und mehr
25-3420 und weniger21-2627-3031 und mehr
35-4421 und weniger22-2728-3132 und mehr
45-5422 und weniger23-2829-3233 und mehr
55-6423 und weniger24-2930-3334 und mehr
65-9024 und weniger25-3031-3435 und mehr

für Frauen

AlterUnter­ge­wichtNormal­ge­wichtleichtes Überge­wichtÜberge­wicht
1618 und weniger19-2425-2829 und mehr
1718 und weniger19-2425-2829 und mehr
1818 und weniger19-2425-2829 und mehr
19-2418 und weniger19-2425-2829 und mehr
25-3419 und weniger20-2526-2930 und mehr
35-4420 und weniger21-2627-3031 und mehr
45-5421 und weniger22-2728-3132 und mehr
55-6422 und weniger23-2829-3233 und mehr
65-9023 und weniger24-2930-3334 und mehr

Der BMI gibt für mich leichtes Überge­wicht an?! Das sind Muskeln! 

Der BMI steht in der Kritik, da er Leistungs­sportler, u.a. Arnold Schwar­zen­egger zu seinen Hochzeiten, als zu dick bezeichnet. Das liegt an der Tatsache, dass bei der Berechnung die Muskel­masse nicht berück­sichtigt wird. Jetzt liegt dein Wert vielleicht, knapp im leichten Überge­wicht und du treibst regel­mäßig Sport, da ist die Annahme doch gerecht­fertigt – ich bin gar nicht zu dick, für mich ist der BMI falsch. Stopp! Nimm am besten nochmal das Foto von vorhin und frage dich: 

  • Sehe ich aus wie ein Bodybuilder oder eine Bodybuilderin?
  • Trainiere ich mehrmals täglich?

Nein? 

Dann bist du doch wohl zu dick. Aber auch im Normal­be­reich, kannst du zu dick sein, das erkennt der BMI auch nicht. Dafür gibt es aber noch die anderen Methoden unten

Vorteile

+ Genauere Berechnung
+ Berück­sichtung von Alter
+ Einteilung in Bereiche 

Nachteile

– Muskel­masse wird nicht berück­sichtigt
– Fettmasse auch nicht 

Bauch­umfang

Studien haben heraus­ge­funden, dass das innere Bauchfett ( Visze­ralfett ) Stoff­wechsel und Hormon­haushalt beein­flusst und somit sich negativ auf den Körper auswirkt. Zudem engt es die wichtigen Organe ein, verur­sacht Herz-Kreislauf-Beschwerden und ist in Verdacht das Diabe­tes­risiko zu erhöhen. Jetzt fragst du dich bestimmt, wie du erkennst, ob du auch betroffen bist? 

Dafür musst du leider wieder aufstehen, denn jetzt benötigst du ein Maßband, denn wir messen den Bauch­umfang, auch Taillen­umfang w genannt. 

Beim Bauch­umfang messen viele falsch, es ist nicht die dickste Stelle unterhalb des Bauch­nabels, sondern etwas kompli­zierter. Deshalb finde ich das Wort Taillen­umfang auch genauer, denn die Taille wollen wir messen. Aber wo ist sie die Taille? Sie befindet sich mittig zwischen dem letzten Rippen­knochen und dem Anfang des Hüftkno­chens und ist meistens, außer bei wirklich starkem Überge­wicht, von vorne gesehen, die dünnste Stelle des Oberkörpers. Das Maßband darf beim Messen nicht einspannen und du solltest leicht ausatmen. 

Du hast deinen Wert? Dann kommen nun die Zahlen der Wahrheit: Für Männer sollte der Umfang nicht mehr als 102 cm und für Frauen nicht mehr als 88 cm betragen. 

Vorteile

+ Einfach zu messen 

Nachteile

– Alter und der restliche Körper­umfang werden nicht berücksichtigt 

Taille-Hüft-Verhältnis

Wenn wir doch schon das Maßband hier haben, können wir doch gleich auch das Taille-Hüft-Verhältnis, auf Englisch Waist-to-hip ratio, das WHR bestimmen.  Dafür benötigst du den Taillen­umfang w  von eben und deinen Hüftumfang h. Der Hüftumfang ist die dickste Stelle deiner Hüfte, also am Po. Nun teilst du Taillen­umfang durch Hüftumfang: 

$$WHR = w / h$$ 

Anhand dieser Tabelle kannst du erkennen, ob deine Fettver­teilung sich im normalen Rahmen bewegt. 

FrauenMänner
Normale Fettver­teilung< 0,8< 0,9
Überge­wichtige Fettverteilung0,8–0,840,9–0,99
Adipo­sitas> 0,84> 0,99

Vorteile

+ Einfach zu messen 

Nachteile

– Auch wenn man zu dick ist, kann die Verteilung gut sein, Beispiel: auch dicke Frauen können eine Sanduhr­figur haben
– Alter und der restliche Körper­umfang werden auch hier nicht berücksichtigt 

Körper­fett­anteil

Dieser Teil ist für mich der wohl schwie­rigste Teil. Denn eine Messung ist nicht mal eben so möglich. Moment! Denkst du dir bestimmt gerade – meine Waage zeigt doch den Körper­fett­anteil an. Dieser Wert ist aber meist ungenau, da bei den meisten Waagen nur das Fett in den Beinen gemessen wird. Zudem benutzen die meisten günstigen Waagen eine statis­tische Formel zur Ermittlung, die zwar für die meisten Personen stimmt, aber eben nicht für alle. Meine eigene Waage zeigt z.B. 6% mehr Körperfett an, als meine Profi­messung im Fitness­studio. Ich habe im Verhältnis mehr Muskel­masse als die Durch­schnittsfrau, das ist aber meiner billigen Waage egal  Besser sind teurere Waagen mit Handteil z.B. von Omron bzw. Tanita oder eben profes­sio­nelle Messungen, wie z.B. die Inbody Messung. 

Alter­nativ ist auch eine Kaliper Messung möglich, hierfür nutzt man eine Art Zange um seine Fettfal­ten­dicke zu messen. Um einen genauen Wert zu bekommen, muss man an verschie­denen Stellen des Körpers das “Fett in die Zange” nehmen. Aus den verschieden Messwerten ergibt sich dann z.B. durch Eingabe in eine App der Körperfettwert. 

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Wer nicht die Möglichkeit hat, sich beim Arzt, Apotheker oder Fitness­studio vermessen zu lassen, eine teurere Waage zu kaufen oder wem ein Kaliper zu kompli­ziert ist, kann auch die Formel der U.S. Navy um den Körper­fett­anteil KFA in % zu berechnen nutzen. Diese hat eine Abwei­chung von ca. 3%. Ist aber auch komplex. Man benötigt den Taillen­umfang w, Nacken­umfang n, den Hüftumfang h (nur für Frauen) und die Körper­größe l. Das Ergebnis ist kannst du für alle ermit­telten Körper­fett­werte in der Tabelle ablesen. 

 

für Männer

$$KFA = 86.01*\log_{10}(w-n)-70.041*log{10}(l)+30.3$$

Alterniedrignormalhochsehr hoch
 20-39 < 8,0 % 8,0 – 19,9 % 20,0 – 24,9 % >= 25,0 %
 40-59 < 11,0 % 11,0 – 21,9 % 22,0 – 27,9 % >= 28,0 %
 60-79 < 13,0 % 13,0 – 24,9 % 25,0 – 29,9 % >= 30,0 %

für Frauen

$$KFA = 163.205*\log_{10}(w+h-n)-97.684*log{10}(l)-104.912$$

Alterniedrignormalhochsehr hoch
 20-39 < 21,0 % 21,0 – 32,9 % 33,0 – 38,9 % >= 39,0 %
 40-59 < 23,0 % 23,0 – 33,9 % 34,0 – 39,9 % >= 40,0 %
 60-79 < 24,0 % 24,0 – 35,9 % 36,0 – 41,9 % >= 42,0 %

Vorteile

+ Gibt am besten Auskunft über das “Dick sein” 

Nachteile

– Aufwendig zu ermitteln
– Inneres Fett ( Visze­ralfett ) wird nur bei der Messung mit teuren Waagen oder einer Profi­messung mit angegeben 

 

Fazit – bin ich nun zu dick?

Die einzelnen Werte alleine haben alle Vor- und Nachteile. Am besten ist es also verschiedene zu ermitteln. Was kam bei dir raus? Brauchst du auf dem Blog mehr Abnehm­tipps oder wünschst du dir bei all den Formeln verschiedene Rechner?  Lass es mich in den Kommen­taren wissen! 

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